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Prostata-Früherkennung

Das Prostatakarzinom ist der häufigste bösartige Tumor beim Mann über 50. In der Schweiz erkranken jährlich 7100 Männer. Die Standardabklärung der Prostata bestand bisher aus der digital-rektalen Untersuchung, der Bestimmung des PSA-Wertes sowie der transrektal, ultraschallgesteuerten Untersuchung mit Prostatastanzbiopsie. Seit 2010 gibt es die moderne Diagnostikform und Biopsie-Entnahme im Sinne der MRI-Diagnostik und Fusions-Biopsie.

MRI-Diagnostik

Das MRI liefert die beste Diagnostik zur Erkennung des Prostatakarzinoms. Bei den bildgebenden Methoden zur Diagnostik des Prostatakarzinoms hat sich das 3-Tesla-MRI als bisher beste Methode erwiesen. Sehr wichtig für diese Diagnostik ist jedoch die Erfahrung des Radiologen.

MRI-basierte Prostata-Probeentnahme (Fusions-Biopsie)

Die MRI-basierte Prostata-Probeentnahme ermöglicht eine sehr zutreffende und patientenschonende Untersuchung. Dies, weil das auffällige Areal millimetergenau punktiert werden kann. Nach der MRI-Diagnostik wird die Probeentnahme mit dem Fusionsbiopsie-Gerät (Artemis®) geplant. Die Untersuchung erfolgt ambulant in Teilnarkose durch die Dammregion, sodass das Infektionsrisiko minimiert wird.

PSA-Diagnostik zur Früherkennung bei Prostatakrebs

Der PSA-Wert ist der einzige organspezifische Marker zur Früherkennung von Veränderungen in der Prostata. Ein differenzierter Einsatz dieser kostengünstigen Untersuchung ist häufig sinnvoll. Zeigt eine Nachkontrolle nach drei Monaten weiter einen erhöhten Wert oder einen Anstieg, sind weitere Abklärungen nötig. Ein Problem der Diagnostik liegt in der Aussagekraft der transrektal-gesteuerten Ultraschalluntersuchung der Prostata und der durchgeführten Biopsie. Die neue MRI-Diagnostik bietet nun die besten Voraussetzungen für eine gezielte Biopsie bei erhöhtem PSA-Wert und suspekten Herden.

Der PSA-Test ist die einzige Früherkennungsuntersuchung auf Prostatakrebs. Mit dem Test wird die Menge an «Prostata-spezifischem Antigen» (PSA) im Blut bestimmt. Dieses Eiweiss wird in der Prostata gebildet und in die Samenflüssigkeit abgegeben. Es dient dazu, die Samenflüssigkeit zu verdünnen, damit sich die Spermien besser bewegen können. Um den PSA-Wert zu bestimmen, wird eine Blutprobe aus einer Armvene entnommen und im Labor getestet. Ein erhöhter PSA-Wert kann auf Prostatakrebs hindeuten. Weil ein erhöhter PSA-Wert viele Ursachen haben kann, ist ein auffälliges Testergebnis noch keine Krebsdiagnose. Um festzustellen, ob ein Krebs der Grund für den erhöhten Wert ist, schliesst sich meist eine Gewebeentnahme an.

Wann ist ein PSA-Test angezeigt?

  • Wunsch des Mannes zur Früherkennung (Alter: 50-70 Jahre)
  • Bei familiärer Belastung mit Prostatakarzinom (ab 40 Jahren)
  • Miktionsbeschwerden
  • Verdächtiger Palpationsbefund (Tastuntersuchung) 
  • Hämatospermie (Blut im Sperma)
  • Knochenschmerzen bei Männern im Alter über 50 Jahren
  • Prostatakarzinompatienten unter aktiver Überwachung
  • Nachsorge bei jedem behandelten Prostatakrebs
  • Unter medikamentöser BPH-Therapie

Differenziert eingesetzt, ist die PSA-Bestimmung eine kostengünstige und wenig belastende Massnahme. Heute sollte jedes Prostatakarzinom frühzeitig erkannt werden. Wichtig ist aber, dass nicht jedes frühzeitig erkannte Prostatakarzinom behandelt werden muss. Viele Prostatakarzinome können mit der PSA-Bestimmung und der MRI-Diagnostik aktiv überwacht werden.

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