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Psyche und Verhalten

Häufig wird von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen, dass eine Adipositaserkrankung auch starken Einfluss auf die Psyche und das Verhalten der Betroffenen hat. Zum Beispiel leidet unter der Einschränkung der Bewegungsfähigkeit oft nicht nur die Lebensqualität, sondern auch das Selbstbewusstsein.

Ist Ihnen nicht auch schon aufgefallen, dass viele Menschen die Erkrankten für selbst schuld am Übergewicht halten? Kein Wunder, dass man sich als Betroffener in solchen Fällen von der Umwelt diskriminiert fühlt. Als Folge leiden Menschen mit Adipositas vermehrt unter Depressionen und Angststörungen. Dadurch entsteht ein Teufelskreis: Man versucht, die innere Leere mit Essen zu kompensieren. Der Trost, die Geborgenheit, der Halt, den Essen spenden kann, wird zur Sucht, wodurch die Erkrankung immer schlimmer wird.

Man muss in diesem Zusammenhang wissen, dass auch erlebte Traumata wie Missbrauch oder häusliche Gewalt für das Entstehen von Essstörungen verantwortlich sein können. Ebenso führen andauernde Stresssituationen in Beziehungen oder an der Arbeit schnell dazu, dass Essen als Mittel zum Stressabbau eingesetzt wird.

Bei einer erfolgreichen Adipositasbehandlung spielen daher auch die psychischen und verhaltenstechnischen Ursachen der Erkrankung eine wichtige Rolle. Gut geschulte Therapeuten helfen, die seelischen Ursachen für das ungesunde Essverhalten zu finden und schädliche Verhaltensweisen aufzudecken. Das theoretisch erarbeitete Wissen wird in praktischen Übungen verfestigt und im Alltag geübt.

Durch den Austausch mit Leidensgenossen in Austauschgruppen und den Aufbau eines unterstützenden Netzwerkes wird im Rahmen einer Therapie klar, dass niemand mit seinen Problemen allein auf der Welt steht und Adipositas keine Charakterschwäche, sondern eine behandelbare Erkrankung ist.

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