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Wie alles begann

Die Welt ist noch eine andere, als das Spital Muri 1908 seinen Betrieb aufnimmt. Hier nehmen wir Sie mit auf eine Zeitreise zu den Anfängen des Spitals. Mit «ergriffenen» Baukommissionen auf dem Bauplatz, dem ersten Patienten, der per Rosswagen eingeliefert wird und Ordensschwestern, ohne die im Spital noch gar nichts geht.

Der Bauplatz

Im April 1906 besichtigt die Baukommission neun Bauplätze, die in Muri für einen Spitalbau infrage kommen. Als man auf den heutigen Platz kommt, ist die Kommission «vom wunderbaren Blick auf die Klosteranlage und in die Alpen so ergriffen», dass sie einhellig beschliesst, hier in den Boden, der einst im Klosterbesitz war, den Grundstein für das Freiämter Spital zu legen.

Der Bau

1907 genehmigt der Regierungsrat das Projekt. Die Bauarbeiten beginnen im März. Noch während der Bauarbeiten wird das Projekt immer wieder geändert. So laufen die Kosten aus dem Ruder. Darum sammelt man in 30 Gemeinden Fr. 13’098.20 für das Mobiliar. Eine zweite Sammlung bei auswärts wohnenden Murianern und Wohltätern ergibt Fr. 1’150.–. Die Arbeitsschulkommission von Muri besorgt die Anschaffung und Herstellung der Lingerie. Die Wäsche wird von Frauen aus den Bezirken Bremgarten und Muri genäht und dem Spital geschenkt.

Die Bauabrechung von 1908

Einnahmen

  • Dotation Kanton Aargau Fr. 150 000.––
  • Legat Dr. Roman Abt Fr. 60 000.––
  • Ergebnis der Sammlungen Frauenverein Fr. 13 098.20
  • Auswärtige Freiämter Fr. 1 150.––
  • Zinsertrag Fr. 2 231.40
  • Erlös aus Heu- und Emdgras Fr. 120.––

Einnahmen total Fr. 226 599.60

Baukosten

  • Bauplatz Fr. 6960.––
  • Wasserversorgung Fr. 3 967.20
  • Gartenanlage Fr. 3013.22
  • Spitalgebäude und Installationen Fr. 180 482.30
  • Honorar Architekt Fr. 8 500.––
  • Innere Einrichtungen Fr. 24 960.73

Baukosten total Fr. 227 883.45

Passiv-Saldo Fr. 1 283.85

Die Eröffnung

Am 6. und 8. Dezember 1908 steht das Spital zur Besichtigung offen. In der Chronik steht: «Der Besuch war ein überaus zahlreicher, zeitweise herrschte ein eigentliches Gedränge im Hause, ein Beweis, welch grosses Interesse die Bevölkerung am neuen Spital hat. Allgemein hörte man nur Lob über den sehr schönen, überaus praktisch eingerichteten Bau.»

Am 10. Dezember 1908 findet die bescheidene Eröffnungsfeier statt. Am 16. Dezember geht das Spital in Betrieb. Zwei Tage später wird der erste Patient mit Ross und Wagen zum Spital gefahren und eingeliefert. Bis Ende Jahr werden 14 Patienten im Spital behandelt und gepflegt.

Die Ordenschwestern vom Kloster Ingenbohl

1908 schliesst das Spital mit dem Kloster Ingenbohl ein Vertrag ab. Denn die Inbetriebnahme ist nur dank der Mitarbeit von Ordensschwestern möglich. Schwester Vinzenzia als Oberin, Schwester Ildephonsa als Köchin und Schwester Ludolfa als Kranken- und Operationsschwester richten das Spital fertig ein und bereiten die Inbetriebnahme vor. Zu Beginn leiten die Ordensschwestern das Spital. Mit dem ersten vollamtlichen Chefarzt 1934 und dem ersten vollamtlichen Direktor 1964 verteilt sich die Verantwortung auf mehrere Schultern. Bis 1991 fungiert stets eine Ordensschwester als Spitaloberin. 2008 verlassen die letzten beiden Ingenbohler Schwestern das Spital.

Die ersten Jahre des Spitals

Für die damalige Zeit steht ein modernes Krankenhaus bereit, ausgestattet mit einem Operationssaal, einer Röntgenanlage und einer Tobzelle. Zuerst ist das Spital vor allem eine medizinische Anstalt. Die ersten Betriebsjahre weisen lediglich 100 bis 150 Operationen pro Jahr aus. Die ärztliche Betreuung der Patientinnen und Patienten übernehmen die Landärzte aus dem Einzugsgebiet. Die Spitalärzte arbeiten nebenamtlich.

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