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Geschäftsjahr 2023: Inflation und Fachkräftemangel belasten das Ergebnis

Mit 7'443 stationären Fällen, 27'819 Notfällen und 116'051 ambulanten Konsultationen und Therapien hat das Spital Muri ähnlich starke Werte wie in den Vorjahren erzielt. Allerdings belasten wirtschaftliche und politische Faktoren das Ergebnis stark: Unter dem Strich resultierte ein Verlust von rund 1.6 Millionen Franken. Die EBITDA-Marge sank auf 5.0 Prozent (Vorjahr 8.7 Prozent).

Das Geschäftsjahr 2023 war erneut ein anspruchsvolles Jahr für das Spital Muri. Wie andere Schweizer Spitäler auch, sah sich das Spital Muri mit vielschichtigen Herausforderungen konfrontiert, die sich negativ auf das Finanzergebnis auswirkten. Es sind in erster Linie die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, die sich fortwährend verschlechtern. Aber auch die anhaltenden Lieferprobleme bei Medikamenten und Medizinalprodukten forderten das Spital Muri im Jahr 2023.

Trotz hoher Auslastung und höherem Betriebsertrag resultiert ein Verlust
Mit 7'443 stationären Fällen (- 0.3 Prozent gegenüber Vorjahr) und 116'051 ambulanten Konsultationen und Therapien (- 10.0 Prozent gegenüber Vorjahr) war die Auslastung erneut hoch. Der Rückgang bei den Konsultationen und Therapien resultiert ausschliesslich aufgrund des starken Rückgangs bei den Covid-Tests. Ohne Berücksichtigung der Covid-Tests verzeichnete das Spital ein Wachstum von 4.6 Prozent. Der Betriebsertrag konnte erfreulicherweise abermals gesteigert werden, im Vorjahresvergleich um 2'328'584 Franken (+ 2.1 Prozent). Trotzdem resultierte am Ende ein Verlust von 1'619'964 Franken, der das Eigenkapital des Spitals schmälert.

Fachkräftemangel und Inflation belasten das Ergebnis
Der anhaltende Fachkräftemangel führt zu einer Überhitzung auf dem Arbeitsmarkt, welche Lohnforderungen überdurchschnittlich in die Höhe treibt und das für Arbeitgeber teure Temporärgeschäft fördert. Nicht intakte Lieferketten sowie Produktionsstopps während der Pandemie verknappten und verteuerten wichtige Güter und führten zu einer Erhöhung der Inflationsrate. Der Krieg in der Ukraine befeuerte die Inflationsraten und im Speziellen die Energie- und Nahrungsmittelpreise zusätzlich.

Es braucht tarifarische Massnahmen auf politischer Ebene
Das relativ starre Finanzierungskonstrukt im Gesundheitswesen lässt keine ausreichende Überwälzung der ungedeckten Kosten auf die Tarife zu. Die Schere zwischen Erträgen und Aufwänden klafft zunehmend auseinander; die Aufwandseite nimmt Überhand. Dieser Sachverhalt ist dem Jahresergebnis des Spitals Muri klar abzulesen. Ohne tarifarische Massnahmen auf politischer Ebene muss weiteres Eigenkapital aufgewendet werden, um für die Bevölkerung in der Region, aber auch für die Mitarbeitenden, eine zuverlässige Institution zu bleiben.

Attraktive Leistungen für die regionale Bevölkerung
Das medizinische Angebot wurde im Berichtsjahr 2023 auf sinnvolle Weise ausgebaut. So konnte im Februar der Leistungsauftrag Akutgeriatrie auf ausgewählte Wirbelsäuleneingriffe erweitert werden, was die Versorgungsqualität insbesondere älterer Patientinnen und Patienten in der Region bedeutend erhöht. Um dem Mangel an Hausarztpraxen entgegenzuwirken, bietet das Spital Muri seit Mai 2023 im neuen Praxiszentrum internistische allgemeinmedizinische Sprechstunden an. Mit seinem in der Altersmedizin erfahrenen Team des Ambulatoriums Löwen betreut das Spital Muri seit August des vergangenen Jahres einen Grossteil der Bewohnenden des Pflegeheims Solino in Boswil. Ebenfalls im August erhielt das Spital Muri den Leistungsauftrag für komplexe bariatrische Operationen zur Gewichtsverminderung. Seit Oktober 2023 verfügt das Spital Muri in der Kardiologie über moderne Methoden zur Durchführung von Koronar-CT. Dank diesem schonenden Verfahren können die Herzkranzgefässe ohne Katheter dargestellt werden.

«Trotz des herausfordernden wirtschaftlichen und gesundheitspolitischen Umfelds haben wir als Spital Muri auch im Berichtsjahr 2023 viel erreicht und für die Bevölkerung des Freiamts eine hochwertige und zuverlässige Gesundheitsversorgung sichergestellt. Ich danke unseren Patientinnen und Patienten für ihr Vertrauen und unseren Mitarbeitenden für ihr grosses persönliches Engagement und ihren unermüdlichen Einsatz zugunsten unserer Patientinnen und Patienten», so CEO Dr. med. Daniel Strub.

Der Jahresbericht erscheint am 30. April 2024 unter www.spital-muri.ch/jahresbericht

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